Poesie des Zusammenseins
Zusammen sein: die Geborgenheit des Kollektivs, die kreative Kraft der Veränderung durch Zusammenschluss statt individueller Überlebenskampf. Symbiogenese: die Entfaltung neuer Lebensformen und Strukturen durch wechselseitige Beziehung von Organismen.
Die neueste Werkgruppe reflektiert meine Auseinandersetzung mit dem Konzept des Symbiozäns (Glenn Albrecht), das eine harmonische Koexistenz zwischen Mensch und Natur entwirft – und damit einen Gegenpol zu den Konflikten und der Zerstörung darstellt, die unsere Gegenwart prägen. Es ist an der Zeit, die Grenze zwischen Individuum und Kollektiv auf kreative Weise neu zu überdenken und die interdependente Natur unserer Existenz anzuerkennen.
In Zeichnungen, Gouachen und Objekten spüre ich dem gemeinsamen Wachsen nach, der Schönheit und Komplexität des Zusammenseins. Unterschiedliche Elemente, verschiedene Individuen, formen gemeinsam Neues. Sie stellen den Wunsch dar, in Zeiten von Aggressionen und aufflammenden Kriegen zwischen verhärteten Lagern, die Kraft der Gemeinschaft zu betonen und die Utopie einer harmonischen Gesellschaft aufrecht zu erhalten.
Meine Faszination für die Natur und die Sorge um ihre Erhaltung und Wiederherstellung bilden den Ausgangspunkt meiner Arbeit. Eines meiner Hauptinteressen ist die Erforschung von Überlebensstrategien von Organismen und ihre Anpassung an widrige Situationen. Ich verstehe sie als Metaphern für soziale Prozesse. Wir Menschen sind Teil der biologischen Welt, miteinander und mit ihr verwoben, so dass sich diese Verhaltensweisen auch auf die Gesellschaft übertragen lassen.
Die Philosophie, die den Arbeiten zugrunde liegt, spiegelt sich in der Materialwahl wider. Denn ein wichtiges Element meiner künstlerischen Praxis ist die Erforschung alternativer Materialien organischen Ursprungs, die dem respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen nachgehen und dennoch über die Zeit beständig sind.
In meinen Arbeiten verbildliche ich die Kraft der Gemeinschaft als Gegenentwurf zu Vereinzelung und Konkurrenz. Sie zeigen auf verschiedene Weise Strukturen von Verbundenheit und Wachstum, von denen wir lernen können – als Vision einer harmonischen Koexistenz.
Poetry of togetherness
Being together: the shelter of the collective, the creative power of change by joining forces instead of the individual struggle for survival. Symbiogenesis: the development of new life forms and structures through the mutual relationship of organisms.
The latest group of works reflects my exploration of the concept of symbiocene (Glenn Albrecht), which outlines a harmonious coexistence between people and nature – and thus represents an antithesis to the conflicts and destruction that characterize our present. It is time to creatively rethink the boundary between the individual and the collective and to recognize the interdependent nature of our existence.
In drawings, gouaches and objects, I trace the common growth, the beauty and complexity of being together. Different elements, different individuals, form something new together.They represent the desire to emphasize the power of community and maintain the utopia of a harmonious society in times of aggression and flaring wars between hardened camps.
My fascination with nature and concern for its conservation and restoration form the starting point of my work. One of my main interests is researching the survival strategies of organisms and their adaptation to adverse situations. I see them as metaphors for social processes. We humans are part of the biological world, interwoven with each other and with it, so that these behaviors can also be transferred to society.
The philosophy underlying the artworks is reflected in the choice of materials. This is because an important element of my artistic practice is the exploration of alternative materials of organic origin, which pursue the respectful use of natural resources and yet are durable over time.
In my works, I visualize the power of community as an alternative to isolation and competition. In various ways, they show structures of connectedness and growth from which we can learn – as a vision of harmonious coexistence.